und weil es in den letzten zwei Jahren so schön war, sind wir nun zum dritten Mal im Wallis. Dieses Mal haben wir Blatten bei Naters als "Hauptquartier" ausgesucht und sind im schönen Blattnerhof einquartiert.
Die erste Wanderung auf dem Sonnenweg
Die erste Wanderung, gleich am Ankunftstag, führt uns von Naters über den sogenannten Sonnenweg nach Brigerbad.
Hier, an der sogenannten Lötschberg-Südrampe bedrohen seit je her Steinschlag und Murgänge die Sicherheit der Bahnstrecke. Darum liess die Bahngesellschaft BLS kurz nach Fertigstellung der Strecke um 1910 grossflächig Bäume pflanzen, entlang und vor allem oberhalb der Bahnstrecke als Schutz.
Schon damals gehörte dieser Teil des Rhonetals zu den trockensten Standorten der Schweiz. Von Beginn an mussten die neu gepflanzten Bäume und später der Wald bewässert werden.
Die Bewässerungsanlagen sind an diesem Herbsttag nicht in Betrieb, sonst wäre dann doch die eine oder andere Dusche fällig gewesen
Die Niwärch
Die klassische Wanderung zu den Suonen darf einfach nicht fehlen. Obwohl einige Teilnehmer schon zum dritten Mal dabei sind ist diese Wanderung immer wieder ein Highlight.
Dieses Jahr fahren wir mit dem Bus bis Brig und mit der Bahn nach Eggerberg. Nach einem kurzen Aufstieg bis nach Eggen wandern wir dann weiter, zuerst entlang der Gorperi-Suone bis nach Ze Steinu. Nach einem Mittagshalt auf einem wunderschönen Platz mit Blick ins Baltschiedertal laufen wir an der Niwärch entlang bis zum 1.6 km langen Stollen, der als Umgehung der gefährlichen Stellen dient. In absoluter Dunkelheit, nur erhellt durch unsere Stirnlampen, erreichen wir den Ausgang und sind dann bald in Ausserberg.
Über die Hängebrücke nach Riederalp
Die 124 m lange Hängebrücke ist eines der Wander-Highlights im Aletschgebiet. In 80 m Höhe führt sie direkt vor dem Gletschertor des Grossen Aletschgletschers über die Massaschlucht und verbindet so die Belalp mit der Riederalp. Der tiefgründige Ausblick in die Massaschlucht garantiert Nervenkitzel und ist ein eindrucksvolles Erlebnis.
Dieses Erlebnis wollen wir natürlich nicht missen. Nach einem steilen Abstieg, mit Blick auf den Aletschgletscher, über Alpwiesen und Moränen erreichen wir die imposante Brücke. Nicht alle wagen sich darüber, denn schwindelfrei sollte man schon sein. Mit einer Teilnehmerin wandert jemand zurück zur Belalp (hier geniessen wir dafür ein grosses Bier) und die andern nehmen den Aufstieg zur Riederalp unter die Füsse. Am Abend trifft man sich dann wieder im Hotel.
Foggenhorn oder Alp Nessel?
Bei dieser doch recht anspruchsvollen Tour lassen wir den Teilnehmern die Wahl - Foggenhorn oder Nessel?
Einige ziehen die Genusswanderung entalng der Nesserji dem steilen Aufstieg vor und gemütlich geht es dann in Richtung Alp Nessel. Auf der ganzen Strecke begleitet uns ein wunderbares Panorama bis wir den vordersten Punkt der Alp erreichen. Hier fallen die Felswände steil ab und lassen einen Blick ins Tal auf Brig und die gegenüberliegenden Berge frei, wie aus einem Flugzeug.
Indessen nimmt die andere Gruppe die 800 Höhenmeter aufs Foggenhorn unter die Füsse. Was sind das für komische Röhren entlang des Grates? Hans Peter erklärt:
Am 22. Februar 1999 ging die Gratlawine bei Blatten in sehr
grossem Ausmass nieder.
15 Gebäude wurden total zerstört, 24 Gebäude beschädigt und die Kantonsstrasse wurde auf einer Länge von 750 m bis 14 m hoch verschüttet. Personen kamen dank rechtzeitiger, grossräumiger
Evakuierungen glücklicherweise keine zu Schaden.Aus
diesem Grund wurden sogenannte Gasex-Lawinensprenganlagen gebaut, die bei Gefahr die Lawinen künstlich auslösen.
Am Abend trifft man sich dann wieder im Hotel, wo wir vorzüglich untergebracht sind.
Wilde Massachlucht von Blatten nach Ried-Mörel
Heute, am letzten Wandertag, starten wir direkt beim Hotel und laufen zuerst in Richtung Gibidum-Stausee, der von der Massa gespeist wird.
Die
schwindelerregende Schlucht ist das Highlight dieser Wanderung und folgt der historischen Suone Riederi. Diese wurde 1385 erstmals in historischen Dokumenten erwähnt und brachte das Schmelzwasser des
Gletschers zu den Feldern bei Ried-Mörel. Die Riederi ist nicht mehr in Betrieb, der Weg folgt dem Lauf der Suone, welche mit viel Arbeit in den Fels gehauen wurde. Diese Passagen machen die Tour zu
einer abenteuerlichen Wanderung und etwas schwindelfrei sollte man schon sein. Auf einem idyllischen Platz mit Blick ins Tal machen wir Rast bevor es dann in Ried-Mörel mit der Bahn nach Mörel
geht.
Die Wanderung ist nicht sehr lang und niemand hat genug. Darum verlassen wir den Bus in Geimen (unterhalb Blatten) und wandern als Abschluss dieser tollen Woche noch durch das Blindtälli hoch nach Blatten.
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